Jetzt finden wir es gut, dass sich die Sonne vor kurzer Zeit verabschiedet hat, der Himmel von Wolken verdeckt ist. Los also, und Stufe für Stufe hinauf. Treppen, Gänge, etwas größere freie Flächen, Mauern in einer Technik aufgesetzt wie man sie von einem Inkabauwerk erwartet.
Sensationell ist allerdings, dass diese zum Teil riesigen Steine vom sechs Kilometer jenseits des Tales entfernten Hang stammen. Wir können den Platz erkennen, sehen die Reste der Rampe auf der das Material hier hochgezogen wurde, erkennen auch die unterwegs liegen gebliebenen Blöcke, denn diese ganze Anlage wurde niemals zu Ende gebaut.
Lukas zeigt uns die Zapfen und Nuten mit deren Hilfe Transport der Blöcke, und Stabilität der Mauern gegen Erdbeben ermöglicht wurden.
Ob der Steinsessel wirklich der „Inka-Thron“ ist, ist unklar weil es keine Aufzeichnungen gibt. Und ob die Herzen der verstorbenen Fürsten hier oben bestattet waren und hier angebetet wurden ist ebenfalls nicht beweisbar.
Was ganz sicher ist, es regnet plötzlich, und ein heftiger Wind verleidet uns den weiteren Aufenthalt hier oben. Auch die Fotografiererei leidet etwas wegen der Wasserspritzer auf den Objektiven.
Trotzdem wählen wir den langen Rundweg durch die Anlage bis hinunter ins Tal. So kommen wir drunten zu den originalen Speichern und Verwaltungsbauten, denen man auch hier flache schmale Schutzdächer „aufgesetzt“ hat, und zu einigen in Felsen eingeschliffene schmalen Kanälen und Wasserspeier. Da ist zu erkennen, dass diese Verteiler noch heute gut funktionieren.
Beim Blick zurück und nach oben stellen wir fest, wir hatten gerade noch Glück, denn jetzt ist das Tempelplateau schon in den niedrigen Wolken verschwunden. Gut zu sehen ist jetzt nur noch der gegenüberliegende Hang an dem lange Reihen von Speichergebäuden der Inka zu erkennen sind.
Steffi kauft auf dem Weg zurück einen bestickten Stoffbehälter für eine kleine Wasserflasche zum Umhängen. Das hat ihr bei einem Mitreisenden bei unserer Tour Senegal-Gambia gefallen. Der hatte sich das auch aus Peru mitgebracht.