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Noch bevor wir unsere Kohlsuppe löffeln konnten, ging ein wahrer Platzregen runter und kühlte die Luft sehr angenehm ab. Die Suppe konnte mich nicht begeistern, da mußten ein paar Kekse herhalten. Wir gingen an diesem Tag bald ins Bett, denn wir waren von Hitze und Fahrt todmüde.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein und frischer Luft, und bald waren wir wieder im Bus und fuhren in den modernen Teil der Stadt, wo sich große Banken und Versicherungsgebäude befinden, wie man das ja in der ganzen Welt findet. Und der dortige Supermarkt, der sich Hypermarkt nennt, erstaunte uns doch sehr angesichts des bescheidenen Lebensstandards rings um uns herum. Es gab in diesem Supermarkt so ziemlich alles zu kaufen wie bei uns, nur mit dem Unterschied, daß sich kaum jemand der Einheimischen diese Waren hier leisten kann. Rings um den Supermarkt herum befinden sich viele Botschaften und die Häuser der Botschafter. Von denen lebt der Markt und von einigen Privilegierten, nicht aber die normale Bevölkerung. Wir kauften hier eine Flasche südafrikanischen Rotwein für DM 13, ein stolzer Preis. Gegenüber dem durchschnittlichen Malawigehalt von 20-30 DM im Monat kann man ein schlechtes Gewissen bekommen. Nachdem wir noch Brot und ein paar Konserven für die Mittagspausen der nächsten Tage gekauft hatten, ging es Richtung Grenze Malawi-Sambia. Die Abfertigung klappte wieder flott und unkompliziert, und bald fuhren wir wieder auf Piste, diesmal aber in Sambia, über das uns Conny wieder eine Menge Informationen gab.

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Sambia hat heute (1992) etwa 8 Mio Einwohner und eine Bevölkerungszuwachsrate von 3,7%. Familienplanung ist leider ein Tabu-Thema, und so werden die Probleme des Landes immer größer. Das Land ist etwa dreimal so groß wie die alte BRD, d.h. hier leben 10 Menschen pro qkm, bei uns sind es über 220 pro qkm. Sambia ist noch weit davon entfernt, sich selbst versorgen zu können, und der neue Präsident Frederic Chiluba, der seit November 1991 Kenneth Kaunda nach fast 30 Jahren Regentschaft abgelöst hat, empfiehlt seinen Landsleuten, mehr zu arbeiten und zu schwitzen als bisher.

Wir durchfuhren fruchtbare Landschaften mit vielen Maniok- und Maisfeldern. In einem Familiendorf hielten wir an. Eine einzige Großfamilie hat eine ganze Reihe Hütten, eine Kochhütte, eine Badehütte, eine Gemeinschaftshütte, eine Vorrats- und eine Hühnerhütte. Ringsherum lagen die verschiedenen Felder mit Mais, Hirse, Erdnuß, Maniok und Baumwolle. Die Leute waren sehr freundlich und ließen uns in ihre Behausungen sehen.