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Den Rest des Tages verbrachten wir dösend und flußpferdbeobachtend mit Kamera und Fernglas gewappnet unter den großen Bäumen am Flußufer. Am Nachmittag wurden die Tiere langsam munterer, rissen ihre gewaltigen Mäuler auf, grunzten und schwammen auch schon mal ein Stück flußaufwärts. Es waren auch einige Jungtiere dabei. Insgesamt waren es 16 Flußpferde, und im Laufe des Nachmittags schwamm schon die Hälfte von der Gruppe fort, aber kein einziges ging an Land, wie ich mir das wünschte.

Punkt 17.00 Uhr wurden wir von einem Jeep geholt, der mit uns 3 ½ Stunden durch den Park fahren sollte. Wir fuhren nun mit Erlaubnis über die Luangwa-Brücke in den Park hinein und hatten wunderschönes abendliches Seidenlicht, ideal zum Fotografieren. Uns begegneten eine Reihe Antilopen, Zebras, Warzenschweine und eine humpelnde Elefantenkuh, die offensichtlich große Beschwerden hatte. Unser Fahrer sah sie sich etwas genauer an. Sicher mußte sie erschossen werden, denn das Bein war sehr geschwollen, und die Kuh war ganz alleine und konnte mit der Herde nicht mehr mithalten.

Durch das viele und hohe Gras haben wir nicht allzuviele Tiere zu sehen bekommen, leider auch keine Löwen. Aber immerhin kamen uns zwei Hyänen und Schakale vor die Linse und jede Menge der aggressiven und aufdringlichen Tsetsefliegen, die wir sehr fürchteten. Steffen wurde von einer Menge dieser Mistviecher gestochen und kratzte sich noch tagelang. Als die Dämmerung begann, fuhren wir zu einer Flußniederung des Luangwa, der hier von einigen Sandbänken und einer langgezogenen Insel durchzogen ist. Und hier schwammen uns jede Menge munterer Flußpferde entgegen. Dieter hatte inzwischen gelernt, das Grunzen der Tiere täuschend echt nachzumachen und legte auch gleich los, was einen ganzen Chor an Flußpferdgegrunze zur Antwort hatte. Es war toll, wie die Viecher uns entgegengrunzten. Ein wunderschönes Panorama hatten wir hier vor Augen, links der Fluß mit den Hippos und den Sandbänken und im Hintergrund einige schwarze Fischer, die in der untergehenden Sonne wie Scherenschnitte ihre Netze warfen und wieder einzogen. Rechts von uns zog eine Herde Elefanten mit Jungen zum Fluß und liessen sich von uns nicht stören.

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Wir waren ganz still und freuten uns. Schließlich wurde es ganz dunkel, und so fuhren wir langsam weiter. Der Begleiter auf dem Beifahrersitz schaltete nun einen großen Scheinwerfer ein und leuchtete damit ständig hin und her. Wenn ein Paar Augen funkelte, strahlte er das Tier genauer an, aber außer Hyänen, einer Herde Elefanten und sehr vielen Impala-Antilopen sahen wir nicht viel. Die Tiere waren völlig ruhig und ließen uns zum Greifen nahe an sich herankommen. Tagsüber wäre das nicht möglich gewesen. Bei den Impalas mußten wir direkt einen Weg durch die Menge bahnen, es kam uns fast so vor, als würden sie uns trotz laufendem Motor nicht bemerken. Seltsam war das!

Merkwürdigerweise saßen auf dem Weg alle 10 Meter seltsame Vögel, nämlich Ziegenmelker. Die blieben so lange sitzen, bis die Räder des Jeeps sie fast berührten, dann erst flogen sie im letzten Moment schwerfällig auf, um sich einige Meter weiter wieder auf dem Weg niederzulassen. Dieses Verhalten war uns unerklärlich. Auch etliche Dickköppe, so heißt diese Vogelart, saßen auf dem Weg und wollten partout nicht weichen. Um ein Haar hätten wir tatsächlich einen erwischt. Die Gruppe Löwen, die jetzt auf Jagd ging, bekamen wir trotz intensiver Suche nicht zu Gesicht. Dafür strahlten wir in einem Teich einen Storch an, der sich im Mond- und Scheinwerferlicht so perfekt im Wasser spiegelte, daß man zweimal hinschauen mußte, um das Original unterscheiden zu können.