Es gibt in dieser Gegend noch kleine Bestände an ursprünglichem Wald mit seiner unglaublichen Artenvielfalt. Das ist direkt eine Wohltat nach den vielen versteppten und abgebrannten Flächen. Im Südwinter zünden die Madagassen das trockene Weideland an, damit wenige Tage später wieder frisches grünes Gras für die Zebus wächst. Diese Brände sind verboten, aber niemand hält sich daran, wenn die Zebus Hunger haben und Futter brauchen. Leider verbrennen dabei viele Tiere wie die heimischen Schildkröten, Geckos, Schlangen usw. und oft auch die wenigen noch vorhandenen Bäume.

Die Sonne geht blutrot und blitzschnell unter, kurz danach erscheint im Osten der orange-rote Vollmond. Wir fahren Kurve um Kurve durch stockfinstere Nacht und treffen endlich um 20.30 Uhr in Fianarantsoa in einem chinesischen Hotel ein, das einen guten Eindruck macht. Marion geht sofort auf unser Zimmer und bleibt im Bett.

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Sie hat jetzt ein heißes Gesicht und offenbar Fieber, trotzdem ist ihre Laune ganz gut. Das Abendessen lässt sie aus und trinkt dafür Cola. Wir hingegen fahren mit dem Bus hinauf in die Oberstadt in ein wirklich feines Lokal, wo wir um 22.00 Uhr noch Zebu verspeisen in lustiger Runde. Als Dessert probiere ich Cuba, einen typisch madagassischen Reismehlkuchen mit karamellisierten Erdnüssen. Es schmeckt sehr gewöhnungsbedürftig, aber da Roger neben mir sitzt, esse ich es tapfer auf, um nicht sagen zu müssen, dass mir das nicht schmeckt. Ich hoffe, dass mein Magen das wegsteckt.