Am nächsten Morgen ist um 6.00 Uhr Wecken angesagt, um 7.00 Uhr Frühstück, um 8.00 Uhr Abfahrt nach Ranohira, das 290 km entfernt ist. Bei den hiesigen Straßen kann man einen Durchschnitt von maximal 40 - 50 kmh rechnen, dazu die vielen Stopps. Madagaskar hat 60.000 Kilometer Straßen, davon aber nur 6.000 Kilometer asphaltiert, alles andere ist Lehm- oder Sandpiste.
Marion fühlt sich immer noch elend und hat starkes Bauchweh. Sie bleibt während unseres Stadtprogramms im Bett. Mein Magen grummelt heute Morgen auch verdächtig, und ab und zu zwickt es. Kommt das vom gestrigen Dessert? Ich schlucke Papayaforce und hoffe, dass der Kelch an mir vorübergeht.
{{g_ads}}
Er ging vorbei! In einem Laden kaufe ich Cola und Bananen zum Stopfen für Marion, dann fahren wir in die Oberstadt und besuchen die große Kathedrale, die proppenvoll mit Schulkindern ist, die heute Schulmesse haben. Sie machen große Augen, als die "weissen Teufel" eintreten, aber trotz Gottesdienst grinsen und kichern sie. Was nur haben wir an uns??
Wie in allen Städten gibt es auch wieder Straßenkinder und Elend. Unsere Kulis gehen nur so weg und die Bonbons auch. Helmut will heute Geld tauschen, denn das macht er nur an bestimmten Tagen. Vielleicht steht auch das im Mondkalender. Auf jeden Fall dauert es hier ewig trotz Roger’s Hilfe. Anschließend gehen wir noch in eine Apotheke, um Mittel gegen Halsschmerzen oder sonstige Wehwehchen zu kaufen, die den einen oder anderen der Gruppe plagen. Der Apotheker spricht mich auf Englisch an und ist lebhaft interessiert an dem Woher und Wohin. Es tut ihm offenbar sehr leid, daß wir so bald weiterfahren. Ich war für ihn wohl die heutige Zeitung.