Wir holen Marion aus dem Bett, sie hat starke Bauchschmerzen und ist total fertig. Hier können wir nichts für sie tun, sie muss mit und irgendwie durchhalten. Wir fahren durch immer gebirgiger werdende Landschaft, in der schöne dicke Felsnasen aus Granit auftauchen. Überall sehen wir auch hier die schönen rosa Heckenrosen, die offenbar alle wild wachsen. Der Himmel ist bedeckt. Marion geht es so schlecht, dass wir in Ambalavao einen Arzt suchen. Unsere Fahrer haben gute Kontakte und in einem Lehmsträsschen finden wir den Eingang zur "Praxis", vor der die Patienten auf dem Lehmboden sitzen und still warten. Wir treten in eines der schlichten Holzhäuschen, hinter einer Art Schreibtisch sitzt eine Frau mittleren Alters, quer durch den Raum ist eine Leine gespannt, auf der ein Tuch hängt, das offenbar als Sichtschutz gedacht ist. Die Frau ist jedenfalls die Ärztin, die aufgrund Roger’s Schilderungen bei Marion den Blutdruck mißt, die Stirn anfühlt und dann vermutet, daß Marion Malaria hat und sofort mit der Malaria-Akutbehandlung beginnen soll. Zuvor jedoch müsse sie Mittel gegen Brechreiz nehmen, da die Malariatabletten sehr aggressiv sind. Und Schmerztabletten soll sie auch noch nehmen. Vier fiebersenkende Tabletten holt sie aus ihrer Wohnung. Die Frau ist sehr nett und bemüht sich sehr. Für diese viertelstündige Behandlung hat sie umgerechnet 2 Euro verlangt...!

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Wir fahren zurück zum Papierladen, wo wir zuvor die Gruppe abgesetzt hatten. Dabei ist ein kleines Hotel, in dem Roger ein Zimmer für Marion bestellt, damit sie sich hinlegen kann, während wir mit dem Programm fortfahren. Die arme Marion, sie tut uns so leid.

Hier in Ambalavao wird von dem Volksstamm der Antaimoro das inzwischen berühmte Papier hergestellt. Es wird aus weich geklopften und gewässerten Baum- bzw. Rindenfasern hergestellt und zusätzlich mit gepressten und getrockneten Blüten hergestellt. Wir entdeckten es später noch in Tana auf dem Kunsthandwerkermarkt.