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Afrika Reiseberichte
(0173)
Der Regenwald ging allmählich in Steppe über. Im Auto wurde es sehr heiß, wir fuhren mit großer Geschwindigkeit und geschlossenem Verdeck, der helle und später rote Staub der Piste kroch in jedes Knopfloch. Godfrey wollte diese lange Fahrt zum Camp in der Serengeti offensichtlich schnell hinter sich bringen – und er hatte Recht, die Fahrt dauerte insgesamt 8 Stunden (inkl. 2 Stunden Safari) und wir waren alle froh, als wir diese staubige Angelegenheit hinter uns hatten. Aber vorher machten wir noch einen Stopp in einem Massai-Dorf. Die jungen Massai-Krieger tanzten für uns, jeder versuchte den anderen mit seinen Luftsprüngen zu übertrumpfen. (0182) Anschließend wurden wir in 2er Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe durfte in die Hütte (Boma) einer Familie. Dort brauchten unsere Augen eine lange Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, denn in der Hütte war kein Licht. Wir setzten uns auf einen Sitzplatz, der mit Tierhäuten bedeckt war und der junge Massai erzählte uns etwas über die Kultur und Lebensweise seines Volkes. Während es so aussah, als würden die Massai noch ganz in ihrer Tradition von und mit ihren Herden leben, so widersprach dem die unglaubliche, fast aufdringliche Geschäftstüchtigkeit mit der sämtliche Mitglieder des Dorfes zum Abschluss der Führung versuchten, ihre berühmten Perlenketten- und Armbänder an den Mann bzw. in diesem Fall eher an uns Frauen zu bringen. Nachdem wir noch die Schule des Dorfes besucht hatten, machten wir uns, um viele Ketten reicher, wieder auf den Weg.
Dann endlich der Eingang zur Serengeti und die Registrierung. Diese Registrierung aller Fahrzeuge und Personenanzahl ist übrigens Pflicht beim Einfahren sowie Verlassen aller Nationalparks und Reservate in Tansania und dies wird mit einer Gründlichkeit erledigt, dass sich mir immer der Gedanke an die Zeit aufdrängt, als Tansania die deutsche Kolonie Ostafrika war. Offensichtlich haben die Afrikaner diese deutsche Eigenschaft noch etwas kultiviert. Nichtsdestoweniger hat diese Bürokratie vielleicht auch Vorteile: ein gewisser Schutz gegen Wilderei und der Tourismus wird im Auge behalten und kann eventuell gesteuert werden.