Noch einmal erfrischen wir uns im Meer, bevor wir schweren Herzens aufbrechen. Gerne würden wir noch bleiben in unserem kleinen Natur- und Tierparadies, aber das geht uns ja mittlerweile fast jeden Tag so. Und wir trösten uns mit dem Gedanken, dass uns noch weitere tolle Erlebnisse auf unserer Strecke erwarten. Daher fahren wir weiter Richtung Jervis Bay, wobei wir Australiens Retorten-Hauptstadt Canberra zu unserer Linken lassen, denn ein Abstecher von über 300 Kilometern für Hin- und Rückweg sind uns diesmal leider zu viel. Stattdessen kommen wir abends in Huskisson an und bekommen, wen wundert’s, die letzte site auf einem recht teuren Campingplatz. Immerhin gibt es hier Waschmaschine und Trockner, so dass wir kurzerhand unsere gesamte Wäsche in die Trommel kippen. Wir reisen ja mit wenig Gepäck und vor allem unsere Handtücher, die als Strand- und Duschtücher zugleich fungieren, werden solcherart vom Salz befreit eine Wohltat sein.
 
Spätabends setzt ein Possum dem ereignisreichen Tag die Krone auf. Hochinteressiert beäugt der Kletterbeutler unser Zelt, zunächst aus dem sicheren Abstand einer Astgabel, doch dann siegt seine Neugier und er erkundet unser bescheidenes Eigenheim aus nächster Nähe. Sein buschiger Schwanz lässt an unser europäisches Eichhörnchen denken, aber das Possum ist viel größer und mit seinen großen Ohren und Augen gehört es eindeutig zu den nachtaktiven Tieren.
 
{{g_ads}}
 
Tag 12, Dienstag, 20.01.2009
Von baked beans am Strand und Käfern in Sauce
 
Gegen 7h werden wir von zeterndem Vogelgeschrei geweckt. Wir kriechen müde aus dem Zelt und können die Lärmquelle sofort orten. Zwei Kookaburras beharken sich lautstark und in unmittelbarer Nähe unseres Schlafplatzes. Nun haben wir es doch noch gehört, das „Lachen“ des Laughing Jack. Um diese Uhrzeit jedoch klingt es weniger heiter als lärmend, da war uns das Papageiengeschnatter als Weckdienst lieber. Da jedoch die Sonne bereits jetzt unbarmherzig auf unser Zelt brennt und wir von einer gesunden Schlaftemperatur meilenweit entfernt sind, machen wir uns auf den Weg. Der in der Nähe gelegene Hyams Beach soll der weißeste Strand der Welt sein. Eine so kühne Behauptung will natürlich überprüft werden. Und tatsächlich nehmen wir unser Frühstück – extra fluffiges Toast mit der obligatorischen Erdnussbutter und baked beans aus der Dose - kurz darauf an einem zumindest sehr, sehr weißen Strand ein. Ohne Sonnenbrille kommt man hier nicht weit, der Sand blendet enorm, also hat das Guinness Buch vielleicht Recht. Bis zum Mittag verbringen wir unsere Zeit damit, am Strand zu spazieren, zu baden und unsere neue Schnorchelausrüstung einzuweihen. Dann fliehen wir vor der Kraft der Sonne in unseren gut klimatisierten Ford, der inzwischen aus gegebenem Anlass den Spitznamen Ford Fliegenkiller trägt.