Von Laugarvatn gibt es nicht viel zu berichten. Ein kleines Örtchen direkt am See mit insgesamt 250 Einwohnern. Aber hier steht nach Reykjavík das größte Schulzentrum. In den Sommerferien wird es, wie übrigens alle Schulen in Island, als Hotel bzw. Schlafsackunterkunft genutzt.
 
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05. August – Der Geysir lockt
In der Nacht nimmt der Wind zu und am nächsten Morgen ist der Himmel dunkel und grau. Ungefähr 34 regennasse Kilometer liegen vor uns. Obwohl ich mich diesmal gleich in mein Regenzeug hülle, bin ich bald völlig durchnässt. Die Regenhose ist zwar wunderbar neongelb und gut sichtbar, aber jetzt eher Zierde als Schutz. Sie hält dem isländischen Regen einfach nicht stand. Der läuft mir in den Kragen hinein, die Beine hinunter, staut sich in den Wanderstiefeln, bis es auch aus denen überläuft. Nur nicht anhalten, immer schöne in Bewegung bleiben, sonst gefriere ich zu einer Eissäule.
            Am Horizont hebt sich in regelmäßigen Abständen eine weiße Wolke in den Himmel. Das muss er sein der berühmte Geysir, unser heutiges Ziel. Vom Regen durchweicht erreichen wir das Gebiet der blubbernden Wassertöpfe. Zuerst müssen wir uns unbedingt „trockenlegen“. Es gibt hier einen kleinen, kargen Zeltplatz, eine Tankstelle mit einem kleinen Laden und ein Hotel mit Schwimmbad, das für weniger gut Betuchte die billigere Variante der Schlafsackunterkünfte anbietet. So durchgefroren wie wir sind, beschließen wir, uns diesen Luxus zu gönnen. In der Unterkunft ziehen wir uns als erstes trockene Sachen unter die durchnässte Regenkleidung und gehen dann auf Entdeckungstour.