Die Rauchfahne, die wir aus der Ferne gesehen hatten, stammt gar nicht vom großen Geysir, dem Namenspatron für alle spuckenden Wasserlöcher dieser Welt, sondern von seinem kleinen Bruder, dem Strukkur, zu deutsch: Butterfass. Alle zehn Minuten schleudert er seine Wasserfontäne in die Luft. Zuerst liegt das Wasser fast still in dem kreisrunden Becken. Dann steigen kleine Blasen auf, größere folgen – und dann schießt auf einmal die Fontäne in die Höhe. Langsam wird sie wieder kleiner, sinkt in sich zusammen und verschwindet in einem kleinen Strudel in der Tiefe. Dann ist alles wieder still.
 
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            Wie aber funktioniert so ein Geysir? Unten in einem Quellrohr wird Wasser auf 103-104°C überhitzt. Doch es kann nicht kochen, weil der Druck im Förderkanal durch das Gewicht der Wassersäule höher als an der Oberfläche ist. Dadurch kommt es zu einer Verschiebung des Siedepunkts. Das überhitzte Wasser wird leichter und steigt nach oben. Dort erreicht es bereiche der Wassersäule, in denen der Druck geringer ist, das Wasser verdampft augenblicklich, die darüber stehende Wassersäule wird aus dem Quellrohr geschleudert, der Wasserdampf kann entweichen.
            Der große Geysir dagegen liegt ganz still da. Nur der Wind kräuselt die blaue Wasseroberfläche. Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Große und kleine Erdlöcher, in denen es dampft und blubbert. Löcher, in denen das Wasser in allen Farben schimmert und ich bis auf den Grund sehen kann. Ich fürchte durch die Erde zu brechen, so dünn sieht sie an manchen Stellen aus.