Trotz einiger Mücken haben wir gut geschlafen. Mein Moskitonetz, das speziell für die Rotelkoje angefertigt wurde, hat gut funktioniert. Der Morgen empfängt uns mit einem sehr schönen Vogelkonzert, und wir frühstücken um 6.00 Uhr mit dem Tukan, der ganz wild auf frische Papaya ist. Um 7.00 Uhr sitzen wir schon im Bus und starten nach Guayaquil, der grössten Stadt Ecuadors mit ca. 3 Millionen Einwohnern, genau weiss das niemand. Ein Drittel der Bevölkerung, also etwa 1 Million Menschen, lebt in Elendsvierteln. Guayaquil ist eine Handels- und die grösste Hafenstadt, und dies in Kombination mit der Armut bedeutet eine sehr hohe Kriminalität. Es gibt daher auch zigtausende von Strassenkindern.

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Die Stadt empfängt uns mit einer sehr breiten Prachtstrasse voller schöner Villen und Häuser, die von hohen elektrischen Zäunen hermetisch abgeriegelt sind und von privaten bewaffneten Männern bewacht werden. Überall sind schöne Gärten voll blühender Sträucher angelegt. Viele internationale Schulen gibt es hier. Dann fahren wir an einem grossen, auf Stelzen gebauten Slum vorbei, das an einem Fluss liegt. Hier gibt es weder Strom noch fliessendes Wasser. Überall sehen wir Polizisten und viele Politessen, weil Frauen weniger korrupt sind als Männer.

 

Wir steigen aus und besichtigen den Parque Bolivar, in dem Dutzende von Leguanen in ihrem angestammten Revier leben. Sie leben hier mitten in der Stadt und sitzen auf dem Rasen und vor allem auf den Bäumen. Sie sind etwa 80 – 100 cm lang und verhalten sich ganz ruhig. Für uns ist das was Besonderes, und wir fotografieren sie von allen Seiten. Wir besuchen die Kirche San Francisco gleich nebenan, vor der etliche alte Menschen betteln. Hier werde ich viele Dollars los, die ich für diesen Zweck auch mitgenommen hatte.

 

Anschliessend laufen wir über den Malecon, die neu angelegte Uferstrasse direkt am breiten Fluss Guayas gelegen, auf dem viele Wasserhyazinthen schwimmen. Der Malecon ist wie ein grosser botanischer Garten angelegt und sehr gepflegt. Alle paar Meter laufen Polizisten herum und sorgen für Sicherheit. Gerade, weil hier viele Menschen Erholung suchen, war die Kriminalität explodiert. Seit es überall Polizeikontrollen gibt, ist es wesentlich besser geworden, und Überfälle kommen nur noch selten vor.