Als wir schliesslich 800 Höhenmeter erreicht haben, endet schlagartig der Nebelwald, und die Vegetation nimmt wieder ab. Hier wachsen karge Sträucher und Büsche, die staubbedeckt sind. Wieder so ein abrupter Landschaftswechsel. Auf 1200 Meter Höhe halten wir und schauen auf die dicke weisse Nebeldecke unter uns, die wir gerade durchfahren haben. Der Nebel liegt wie ein dickes weisses Tuch über der Landschaft unter uns.

 Nun kommen wir in den Vulkanandenbereich. Die Sicht ist wieder ganz klar. An den steilen Hängen wachsen kleine knallrote Bergaloen. Wir kriechen Meter für Meter bergauf, nur selten begegnet uns ein Auto, so dass wir das Gefühl haben, fast alleine in dieser einsamen Bergwelt zu sein. Nur wenige Hütten stehen vereinzelt, in dieser steilen Hochlage kann man fast nicht mehr leben.

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Die Andenkette ist mit 8.500 Kilometern die längste Gebirgskette der Erde. Der höchste Berg der Anden ist der Ochos del Salados-Vulkan mit 7.032 m Höhe, der zwischen Chile und Argentinien liegt. Von etwa Meereshöhe steigt das Gebirge plötzlich fast senkrecht bis über 6000 Meter empor und fällt ebenso abrupt wieder ab. Von Nord nach Süd verlaufen zwei parallele Stränge, nämlich die West- und die Ostkordilleren, die zwischen 30 und 70 Kilometer von einander entfernt sind. Sie sind durch einzelne Querriegel verbunden. Diese Querriegel teilen das Gebirge in acht innerandine Becken. Alle Ortschaften in den Anden, wie auch Quito, liegen in diesen Becken. Die Andenkette beginnt bei Feuerland, zieht sich durch den ganzen südamerikanischen Kontinent und versinkt dann in der Karibik bei Haiti. Allein in Ecuador gibt es über 30 aktive Vulkane, wovon der Cotopaxi mit fast 6.000 Metern Höhe der höchste aktive Vulkan der Welt ist.

 Auf 2000 Meter Höhe stehen wir plötzlich wieder in dickem, feuchtem, kühlem Nebel. In einer kleinen Siedlung erstehe ich in einem Mini-Laden ein Stück leckeren Sandkuchen, nur Kaffee ist nirgends zu bekommen. Das finde ich schon seltsam, da Ecuador auch ein Kaffeeland ist und wir überall Kaffeeplantagen sahen. Meist wird Kaffeekonzentrat angeboten, das nicht gut schmecken soll. Sehr viel später hatte ich noch Gelegenheit, dieses Konzentrat zu probieren.