Die heutige Strecke führt uns über Riobamba und Ambato nach Banos am Fusse des Tungurahua-Vulkans, der vor 3 Wochen nach 7 Jahren Ruhepause wieder ausgebrochen ist. Durch die glühenden Lavaströme sind etliche kleine Orte total zerstört worden und über 1000 Rinder und Pferde sind darin umgekommen. Tausende Menschen wurden evakuiert und haben ihr Zuhause verloren. Inzwischen hat sich der Vulkan wieder etwas beruhigt.
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Wir fahren los durch eine grandiose Landschaft voller Terrassenfelder, die sich bis in eine Höhe von über 3000 Metern die Berge hinaufziehen. Uns ist unbegreiflich, wie die Menschen in diesen Steillagen überhaupt noch stehen können. Selbst die Kühe weiden auf diesen steilen Hängen. Hinlegen können sie sich bestimmt nicht, sonst kollern sie die Berge runter, aber sie kennen es nicht anders.
Wir müssen eine andere Strecke fahren als geplant, da die ursprüngliche Strasse durch den Vulkanausbruch grossenteils verschüttet ist und einige Brücken zerstört wurden. Wir fahren also wieder auf der Panamericana, die hier auch Strasse der Vulkane genannt wird, weil es so viele davon gibt. Insgesamt gibt es in Ecuador über 30 meist aktive Vulkane, so viele wie sonst nirgends auf der Welt. Auf über 3000 Meter Höhe fahren wir durch ein wundervolles Berg- und Talpanorama. Die Sonne setzt sich langsam durch, und so sieht die Welt für uns heute sehr freundlich aus. Hier wachsen schöne dunkelpurpurfarbene Malvenbüsche, grosse Fuchsien, Lupinen und Dahlien und ganze Hecken von Wandelröschen. Alle Häuser sind blumengeschmückt. Immer wieder steigen wir aus und staunen und fotografieren diese herrliche Landschaft mit einem Bergszenario, wie man es selten findet.
Die Menschen sind alle bei der Ernte auf den Kartoffel-, Gerste- und Weizenfeldern. Das Stroh wird in grossen runden Haufen geschichtet und sieht aus wie kleine Hütten. Ab Alausi schrauben wir uns wieder mühsam bergauf. Steil am Abgrund stehen immer wieder einige Kreuze zum Gedenken an hier Verunglückte, deren Bremsen versagt haben und die daher in den Abgrund gestürzt sind. Häufig liegen grosse Felsbrocken und Geröllschutt auf der Fahrbahn, die teilweise auch Schotterpiste ist und kein schnelles Vorwärtskommen ermöglicht.