Anschliessend schlendern wir über den Dorfplatz zum Fluss, in dem viele Einheimische baden, denn heute ist Sonntag. Dort liegen auch die schmalen langen Holzboote für die Flussfahrten. Eines davon werden wir morgen besteigen. Überall am Ufer und in den Bäumen springen kleine freche Affen herum. Urplötzlich beginnt es zu regnen, und wir spurten unter den nächst erreichbaren Dachvorsprung. Der Regenguss dauert nur kurz, aber die Luft ist zum Schneiden dick. Dieses Klima mag ich gar nicht, und prompt wird mir schwarz vor Augen, obwohl ich Salztabletten geschluckt und reichlich getrunken haben. Da heisst es, ganz langsam bewegen.

 Abends kühlt es jedoch etwas ab. Gegen die vielen Insekten hier stellt Sepp drei Ventilatoren in unseren Schlafanhänger, so dass wir ganz unerwartet gut schlafen können.

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Der nächste Morgen empfängt uns angenehm warm und klar. Wir frühstücken fürstlich mit Blick auf den Rio Napo. Um 7.45 Uhr laufen wir zu Fuss nach Misuahalli hinein zur Agentur von Pepe, die in ein nettes kleines Restaurant integriert ist, das von seiner Frau geführt wird.

 

Hier liegt ein ganzer Berg von Gummistiefeln, aus dem sich jeder ein passendes  Paar heraussucht. Ich habe zwar verschiedene Grössen an, aber immerhin kann ich damit laufen. Wir gehen zum Fluss und steigen in eines der langen schmalen Holzboote und setzen uns immer zu zweit auf schmale kleine Holzbänkchen. Ein langes Verdeck ist über das ganze Boot gespannt als Schutz gegen Sonne und Regen.

 Und dann fahren wir auch schon los auf dem Rio Napo, der hier etwa 300 Meter breit ist, aber zur Zeit relativ wenig Wasser führt, da keine Regenzeit ist. Dann ist der Wasserpegel etwa 2-3 Meter höher. Wir sehen daher viele Sand- und Steininseln und –bänke. Ab und zu schrammt unser vollgeladenes Boot auch schon mal über die Steine, weil der Tiefgang des Wassers nicht reicht. Es gibt immer wieder Stromschnellen, und das Wasser fliesst sehr schnell. Und dann – mitten in heftig dahinschiessenden Stromschnellen – bleibt unser Boot stecken. Josef, Andreas und ich krempeln rasch unsere Hosenbeine hoch und steigen barfüssig in den reissenden Fluss und schieben kräftig, bis das Boot wieder in tieferem Wasser dahingleitet. Flott springe ich auf den Bootsrand, denn die Strömung ist stark.