Unser Weg ist äusserst mühsam, und der Bus quält sich durch zahllose Schlaglöcher die ständig steigende Piste empor, die nach 22 km endet. Für diese kurze Strecke haben wir über 2 Stunden gebraucht. Nun können wir auf Teerstrasse weiterfahren und sind jetzt auf 2.300 m.ü.M. Draussen ist es ungemütlich, wie wir bei unserer Buschpause feststellen mussten. So nach und nach ziehen wir wärmere Kleidung an. Die Fenster sind beschlagen, und die Klimaanlage läuft ununterbrochen. Das ist kein Fotowetter heute.
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Die Flüsse, die hier an der Ostseite der Anden entspringen, sind nur ca. 300 km vom Pazifik entfernt, aber durch die Barriere der Anden fliessen sie alle ostwärts in den Amazonas und erreichen erst nach 3 bis 4000 KM den Atlantik.
Im kleinen Städtchen Baeza machen wir Mittagspause und essen Huhn mit Reis und Salat für 1,50 Dollar. Und es schmeckt gut. Heute hat der Regen das Sagen.
Die Berge um uns herum werden immer höher, die Schluchten tiefer, und zahllose Wasserfälle stürzen in tosende, reissende Andenflüsse. Dicht überwucherte, schroffe Abhänge voller Farne, Moose und Orchideen begleiten uns. Nur selten begegnet uns ein Bus oder ein LKW, sonst ist kein Mensch unterwegs. PKW’s gibt es kaum.
Unsere Strasse wird immer häufiger von Schotterstellen und Strassenbauarbeiten unterbrochen. Dort steht dann jeweils ein Schild: Achtung, arbeitende Männer. Offenbar muss man hier darauf hinweisen, dass es auch arbeitende Männer gibt…! Viele Bäume dicht voller Epiphyten, Bromelien, Farnen und Flechten säumen unseren Weg. Eine phantastische, wundervolle Gebirgslandschaft ist das.
Wir erfahren, was die Konquistatoren alles nach Südamerika brachten und nicht nur fortnahmen wie z.B. eine einheitliche Sprache, sämtliche Haustiere Europas und viele Nutzpflanzen und Blumen.