Der Indio-Markt von Otavalo ist wirklich eine Wucht. Von der Stadt selbst haben wir in der kurzen Zeit fast nichts gesehen, weil wir einem wahren Kaufrausch verfallen sind. Wunderschöne Trachten, interessante Menschen und süsse Kinder haben die Indios. Und der grosse Marktplatz ist ein Eldorado zum Stöbern und Staunen und Feilschen und Kaufen. Herrlich farbig präsentieren sich die vielen Pullover und Jacken aus Lama- und Alpakawolle, die schönen Teppiche und Wandbehänge, die Blusen und Taschen und die Keramik- und Steingegenstände. Man könnte stundenlang hier durchziehen und entdeckt immer wieder etwas anderes.

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Marion, Ute, Andreas und ich fördern die ecuadorianische Wirtschaft nach Kräften und jeder von uns schleppt danach einen grossen Sack voller Pullover, Jacken, Handschuhe usw. vom Markt, alles aus feinster Wolle. Die HändlerInnen hatten mit uns genau so viel Spass wie wir mit ihnen. Es war wirklich ein reines Einkaufsvergnügen. Wenn ich mehr Transportmöglichkeiten gehabt hätte, hätte ich noch viel mehr Jacken und Pullover gekauft. So aber setzte mir der Koffer Grenzen auf, und in der Tat musste ich mich später darauf setzen, um ihn überhaupt noch zumachen zu können.

 Zwischendurch gehen wir in ein Hähnchen-Restaurant, wo es ausgewachsene Hühner/Hähnchen von einem Grill gibt, der mittels Keilriemen über echter Holzkohle angetrieben wird. Andreas hat wohl die Grösse dieser Hühner nicht richtig eingeschätzt, als er sich ein halbes Hähnchen bestellt, denn was er dann auf dem Teller hat, entspricht ungefähr einem ganzen Hähnchen bei uns. Unsere Hähnchen sind ja nur gerade mal 35 bis 38 Tage alt, während diese Hähne oder Hühner hier ausgewachsen sind, bevor sie auf den Grill kommen. Kurzum, Andreas hatte also eine gigantische Menge Hähnchen plus Reis plus Fritten vor sich auf dem Tisch und machte grosse Augen. Er gab sich zwar alle Mühe, aber ganz geschafft hat er’s nicht. Wir übrigen hatten ¼ Hähnchen bestellt und ebenfalls eine gehörige Portion bekommen, dazu der obligatorische Reis, die Fritten und noch Salat. Auf einmal kommen drei Musiker in ihren Trachten und spielen diese herrliche Andenmusik, die ich so schön finde. Natürlich kaufe ich ihnen eine CD ab, die jetzt läuft, während ich diesen Bericht schreibe.