Dann kommen wir durch Juliaca, einer Stadt mit 245.000 Einwohnern, die den höchstgelegenen Flughafen der Welt auf 3.800 Metern hat. Hier hatten wir schon unsere Zwischenlandung auf dem Flug von Puerto Maldonado nach Arequipa. Es ist ein Chaos aus Lärm, Fahrradtaxis, Gehupe und bunten Läden und Märkten überall. Eine schreckliche Stadt, die wir schnell durchfahren.

Ausserhalb der Stadt ist die Landschaft nur dünn besiedelt, aber grün und fruchtbar. Überall Esel, Schafe, Rinder und Lamas. Dann geht es bergauf und wir kommen nach Pucara, wo wir ein kleines archäologisches Museum besuchen. Auf der uralten, ziemlich heruntergekommenen Kirche sitzen zwei wunderschöne grosse Ibisse, die ich noch nie gesehen habe. Derweil erzählt uns Benito, dass hier die Hunde nur deswegen gehalten werden, damit sie die menschlichen Exkremente entsorgen. Wenn sich jemand aus der Familie also ein Stück weit in die Pampa begibt, laufen die Hunde freudig hinterher, weil es bald was zu futtern gibt…. ! Und es ist offenbar, dass er das selber auch so handhabt. Also das finde ich schon schrecklich. Wir sahen allerdings bei vielen Häusern und Hütten kleine separate Klohäuschen stehen. Also alle handhaben das sicher nicht so. Überhaupt fanden wir diesen Benito erzkonservativ traditionell. In jedem zweiten Satz kam Mama, Papa und Huahua vor, also Mutter, Vater und Kind. Wir hatten manchmal den Eindruck, dass für ihn die Welt vor der Haustür zu Ende war.

 

Es ist heiss geworden inzwischen, und wir laufen gut eine Stunde bergan, was uns schwer zu schaffen macht. Immerhin sind wir auch wieder auf 4.030 Metern Höhe. Es ist eine liebliche, sehr fruchtbare Insel voller Terrassenfelder, die üppig grün leuchten. Die Menschen hier tragen alle Tracht und sind an viele Besucher gewöhnt. Zurzeit kommen etwa 400 Touristen jeden Tag, die sich ganz gut verteilen, aber im Juli/August kommen täglich etwa 2000. Das würde mir nicht mehr gefallen.

Von der Höhe aus können wir die Sonneninsel sehen, die schon zum bolivianischen Teil des Sees gehört.